Covenant Protestant Reformed Church
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Der Gnadenbund

Ronald Hanko

 

Wenn der Bund Gottes ein Verhältnis oder ein Band zwischen Gott und seinem Volk ist, kann er nur ein Gnadenbund sein.

Dass wir zusammen mit dem lebendigen Gott in einem Verhältnis der Freundschaft, der Gemeinschaft und der Liebe sein dürfen, muss von Gottes Seite durch seine unverdiente Gunst uns gegenüber sein. Es ist fast undenkbar, dass Gott mit uns wohnen würde und unser Gott sein würde, aber zu uns, als Sünder, verspricht er: "Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein" (II Kor. 6:16). Wie wunderbar!

Was für uns wahr ist, war auch für Adam wahr. Wer würde es wagen, zu behaupten, dass die Schöpfung Adams als jemand, der Gott kannte und liebte, sonst etwas als unverdiente Gunst war? Sicherlich ruhte sie nicht auf dem Verdienst, da, bis er in einer solchen hohen Stelle geschaffen wurde, er keine Gelegenheit hatte, etwas bei Gott zu verdienen. Noch kann irgend jemand bei Gott verdienen, wie wir aus Lukas 17:10 lernen: "So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren."

Wir lehnen es deshalb ab, wenn man von einem Bund der Werke reden will, der auf Verdienst ruht. Wir sind nicht widerwillig, von einem Bund der Werke als eine Beschreibung des Bundes Gottes mit Adam zu sprechen, aber wir würden eine solche Beschreibung sehr sorgfältig einschränken. Man muss sehr klar verstehen, dass wenn wir von einem Bund der Werke sprechen, dass dies kein anderer Bund, sondern eine Offenbarung des einen Bundes Gottes ist. Zusätzlich waren Adams Werke nicht die Basis oder der Grund, auf den der Bund ruhte, sondern die Weise auf welche Adam jenen Bund weiter genoss.

Somit drücken wir lediglich anders aus, dass der Bund allein von Gott ohne die Hilfe oder die Zusammenarbeit des Menschen aufgerichtet und gehalten wird. Somit sagt man, dass der Bund nie vom Menschen abhängt, obwohl er im Bund auch Pflichte hat.

Vielleicht hilft uns hier eine Analogie. Wir wissen, dass wir essen müssen, um zu leben, aber wir anerkennen, dass unser Leben nicht von Essen und Trinken abhängt. Weder noch erhalten wir von unserem Essen und Trinken unser Leben. Unser Leben hängt von Gott ab, von wem wir es jeden Moment erhalten. Das Essen und das Trinken sind nur die Mittel des Lebens, nicht der Grund für das Leben. So ist es im Bund. Der Gehorsam ist nur das Mittel, durch welches wir die Segnungen und die Privilege Gottes Bundes geniessen, aber der Gehorsam ist nie der Grund für den Bund.

Da der Bund aus der Gnade besteht, ist der Bund sicher, ewig und unverbrüchlich. Obwohl Adam untreu war und wir in ihm untreu waren, bleibt Gott treu, indem er seinen Bund nie bricht und nicht ändert, was aus seinem Mund gegangen ist (Psalm 89:35). Seine Treue ist gross. Ihm allein sei Ehre als Gott des Bundes.

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