Rev. Ron Hanko
Eine Frage, die wir im Zusammenhang mit dem Abendmahl stellen könnten, lautet: "Warum gibt es zwei Elemente (Brot und Wein) in diesem Sakrament, wenn doch nur eines (Wasser) im Sakrament der Taufe vorhanden ist?" Das ist eine ziemlich wichtige Frage, soweit es die Bedeutung des Abendmahls betrifft.
Wenn wir die Schrift studieren, können wir feststellen, dass Brot die grundlegenden Bedürfnisse des Lebens symbolisiert. Aus diesem Grund bezeichnen wir das Brot gewöhnlich als "die Kraft des Lebens" und beten für unser "tägliches Brot" im Gebet des Herrn und beten so für alle unsere irdischen Bedürfnisse. Das Brot des Herrenmahls malt uns daher das Opfer Christi als das absolut Notwendige für unser geistliches Leben vor Augen. Nicht weniger als wir ohne "tägliches Brot" leben können, können wir ohne Christus leben, der das Brot des Lebens ist.
Aber warum Wein?
Wein in der Schrift symbolisiert Luxus, Fülle, Fruchtbarkeit, Wohlstand, Freude und Fröhlichkeit, sowie Schlemmerei (Deut 28:51; Ps 104:15; Jes 55:1; Jo 3:18). Es bezeichnet all das, was über die Notwendigkeiten des Lebens hinausgeht, was das Leben mehr als bloße Existenz macht, was Fröhlichkeit und Freude bereitet.
Der Wein des Abendmahl symbolisiert daher, dass Christus nicht nur die grundlegende Notwendigkeit unseres spirituellen Lebens ist, sondern auch die Fruchtbarkeit, der Wohlstand und die Freude. Oder, um es anders auszudrücken, der Wein erinnert uns daran, dass Gott in Christus uns gibt, was wir benötigen. Aber darüber hinaus gibt er uns immer auch "über die Maßen mehr, als wir bitten oder verstehen" (Vgl. Eph 3,20). Gott ist in der Tat reich an Barmherzigkeit und voller Liebe zu seinem Volk.
Die beiden Elemente des Abendmahls zusammengenommen erinnern uns wiederum daran, dass Christus alles ist. Das wichtigste Zeugnis des Abendmahls ist, dass Christus das Alpha und Omega unseres Heils ist; wir haben nichts ohne ihn, und mit ihm haben wir alles. Ihm zu dienen, ihn zu begehren, zu suchen und zu lieben das einzige ist, was Wert hat.
Mögen wir, indem wir Gottes Geschenk des Abendmahls genießen, ihn mit ungeteilten Herzen suchen und ihn in seiner ganzen Fülle genießen, nicht auf uns selbst vertrauen oder etwas anderes suchen, sondern uns von seiner Fülle nähren und von seiner Gnade erfrischt werden, sowie ein Vorgeschmack der Freude bekommen, die wir haben werden, wenn wir schließlich dieses Leben verlassen und mit ihm in dem Haus sind, das er für uns im Haus des Vaters vorbereitet hat.
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