Ronald Hanko
Viele sprechen lieber vom Evangelium als "Angebot" anstatt Rufes. Es ist interessant, um es milde zu sagen, dass die Schrift niemals das Wort Angebot verwendet, um das Evangelium zu beschreiben. Als solches erheben wir keinen Einwand gegen das Wort Angebot. Im älteren Sinne bedeutete das lediglich, dass im Evangelium Christus "vorgeführt" wird. Der Grössere Katechismus Westminsters, zum Beispiel, definiert ein Angebot Christi darin, dass im Evangelium, "bezeugt wird, dass wer auch immer an Christus glaubt, selig wird" (Q. & A. 65).
Jedoch im modernen Sinne impliziert das Wort Angebot und es wird auch verwendet, zu lehren, dass Gott alle Menschen liebt und jeden einzelnen Mensch erretten will, dass er sich anstrengt durchs Evangelium alle Menschen zu erretten, und dass, ob ein Sünder selig gemacht wird oder nicht, hängt auf den Willen jenes Sünders ab. Alle diesen Lehren widersprechen der Schrift.
Die Schrift lehrt nicht, dass Gott alle Menschen liebt (Psalm 11:5; Joh. 13:1; Rom. 9:13), noch lehrt sie, dass Gott versucht, alle Menschen zu erretten (Jes. 6:9-11; Rom. 9:18; II Kor. 2:14-16). Sicherlich lehrt sie nicht, dass in der Errettung von Sündern Gott durch ihre Widerwilligkeit vereitelt wird, oder, dass er kleinlaut darauf wartet, dass sie sein Heil annehmen (Psalm 115:3; Joh. 6:44; Rom. 9:16; Eph. 2:8-9). Aus diesen Gründen ziehen wir es vor, nicht vom Evangelium als Angebot zu sprechen.
Ein Ruf ist anders als ein Angebot. Er erinnert uns an die Souveränität Gottes. Als König fordert er Sünder darauf, das Evangelium zu glauben und ihm zu gehorchen. Sie deutet sogar an, dass er tatsächlich einige durch seinen souveränen Ruf zum Heil bringt. Wenn wir daran denken, dass Gott ruft, ist es nicht schwierig dies zu verstehen. Genau er "ruft dem, was nicht ist, dass es sei" (Rom. 4:17).
Jener Ruf wird im Evangeliumspredigen gehört. Er wird zum Heil durchs innerliche Werk des Heiligen Geistes wirksam gemacht, so dass einige den Ruf hören, und dem auch gehorchen. Durch das Werk des Geistes ruft Gott in Christi, nicht der Prediger. Der Prediger ist lediglich ein Werkzeug in der Hand Gottes.
Das ist der Grund, warum die Gottlosen aufgrund ihres Ungehorsams verurteilt werden, wenn sie es sich weigern, den Ruf zu beachten. Durch ihre Ungläubigkeit, weisen sie nicht bloss einen Mann ab, sondern den lebendigen Gott selbst, der durch seinen eingeborenen Sohn spricht. Das ist ernst.
Das ist zusätzlich der Grund, weshalb der Prediger nichts ausser der Heiligen Schrift bringen darf. Diejenigen, die hören, müssen Gottes Wort, nicht die Vorstellungen oder Philosophien des Predigers, politischen Kommentar usw., hören. Der Prediger muss sich sogar bemühen, dass er den souveränen Ruf Gottes nicht verworren macht, indem er dem Predigen allerlei unnötiges Betteln oder aggressive Verkauftstaktik hinzufügt, die den Eindruck erwecken, dass Gott auf den Willen von Sündern wartet.
Es muss im Evangeliumspredigen offensichtlich gemacht werden, dass Gott souverän von Sündern den Glauben und die Busse verlangt, dass er, der Allmächtige, der Richter des Himmels und der Erde, den Gehorsam auffordert, und den Ungehorsam bestrafen wird. Durch solches Predigen werden Sünder selig gemacht und Gott wird verherrlicht.
Um weitere Artikel auf Deutsch zu lesen, bitte hier anklicken.