Ronald Hanko
I Mose 15 zeigt deutlich, dass Gottes Bund mit Abraham—und durch Abraham auch mit dem wahren Israel und mit uns – ein Gnadenbund ist. Das gleiche Kapitel erinnert uns deshalb an noch ein bemerkenswertes Merkmal des Abrahamischen Bundes: es schloss eine Verheissung bezüglich des Landes ein.
Die Land-Verheissung wird jedoch sehr oft missverstanden und führt viele dazu, irgendeine zukünftige Wiederherstellung der Nation Israels im irdischen Land Kanaans zu suchen. Wir glauben, dass dies eine leere Hoffnung ist.
Der Bund mit Abraham zeigt wie leer jene Hoffnung ist. Wenn der Bund mit Abraham als Land-Bund die Verheissung eines irdischen Landes einschloss, wurde jene Verheissung niemals selbst dem Abraham erfüllt.
Das Wort Gottes erzählt uns in Apostelgeschichte 7:5, dass Gott dem Abraham kein Eigentum im Land gab, auch nicht einen Fuss breit. Aber Gott, so Vers 5, versprach dies nicht nur dem Geschlecht Abrahams sondern auch ihm. Unsere Meinung nach kann es keinen deutlicheren Beweis geben, dass die Land-Verheissungen und somit alle solche Verheissungen im Alten Testament eine geistliche Erfüllung hatten. Die Land-Verheissung war immer im Wesentlichen die Verheissung einer himmlischen Erbschaft und nicht wirklich die Verheissung eines irdischen Landes oder einer irdischen Erbschaft.
Hebräer 11:8-16 bestätigt dies. Als Abraham durch den Glauben das Land Ur verliess, um in das ihm von Gott versprochene Land zu gehen, "wartete er auf eine Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist" (v. 10). Auch Isaak und Jakob "haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden waren" (v. 13) und sie erklärten, dass sie "eines besseren Vaterlandes, nämlich eines himmlischen begehrten" (v. 16). In der Tat hätten sie eine irdische Erbschaft gesucht, hätten sie Zeit gehabt, von dem Land von welchem sie ausgezogen waren, wieder umzukehren (v. 15). Das war aber nicht ihre Hoffnung. Sie ist auch nicht die unsere.
Da die Land-Verheissung zu Abraham in Wirklichkeit eine Verheissung geistlicher und himmlischer Dinge war, werden alle, die in Abrahams Gott glauben, Juden sowie Nichtjuden, die Erfüllung jener zu Abraham und zu seinem Nachkommen gemachten Verheissung und die Erfüllung aller sonstigen Verheissungen des Bundes geniessen. Keiner wird versäumen, das Versprochene zu erhalten—nicht Abraham selbst, nicht die gläubigen Juden, die nach der Gefangenschaft zerstreut wurden und nie in das Land Kanaans zurückkehrten und auch nicht die nichtjüdischen Gläubiger, die auch durch den Glauben die wahren Kinder Abrahams sind.
Auf diese Weise werden alle die Kinder Abrahams zusammen mit Abraham etwas viel besseres als die Hügel, die Flüsse und die Städte eines irdischen Landes ererben. Sie gehen in die selige Erbschaft hinein, von welcher Hebräer 12:22-24 spricht. Eine bessere Erbschaft gibt es nicht.
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