Covenant Protestant Reformed Church
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Die Verantwortung des Menschen

Ronald Hanko

 

Einige denken, dass ein Konflikt zwischen Gottes Souveränität und der Verantwortung des Menschen vorliegt. Wenn Gott alle Dinge kontrolliert und lenkt, wenn er von Ewigkeit her alle Dinge inklusive der Sünden vorherbestimmt hat und diese Dinge alle geschehen lässt, dann kann der Mensch für das, was er tut nicht verantwortlich sein. Er kann sagen: „Gott verursachte dies. Er bestimmte es. Es konnte nicht anders kommen. Das ist nicht mein Verschulden."

Wir glauben an die absolute Souveränität Gottes und dennoch glauben wir zugleich, dass der Mensch für sein Handeln, sein Denken und seine Motive verantwortlich ist. In der Tat sind alle Einwände geradezu sinnlos, die der Mensch gegen die Souveränität Gottes erhebt, denn die Schrift bezeugt, dass Gott souverän ist und dass er die Menschen für ihre Sündhaftigkeit richten und ihren Klagen keine Beachtung schenken wird. Sogar ihre Einwände und Klagen sieht Gott als Sünde an (Röm. 9,20).

In menschlichen Beziehungen mag es wahr sein, dass eine Person etwas verursacht und daher dafür verantwortlich ist. Eine Person mag mit Hilfe der Tätigkeit anderer etwas ausführen und dafür die primäre Verantwortung tragen. Ich mag vielleicht nicht den Auslöser gezogen haben, bin aber dennoch für einen Mord verantwortlich, weil ich einen Mord geplant und konstruiert habe.

Mit Gott ist es aber nicht so. Obwohl wir nicht in der Lage sein mögen die genaue Beziehung zwischen Gottes Souveränität und der Verantwortung des Menschen zu erklären, ist es trotzdem eine Tatsache, dass Gott souverän ist und der Mensch verantwortlich. Gott ist so groß, dass nur er allein in der Lage ist alle Dinge zu bestimmen und zu kontrollieren, ohne für die bösen Taten der Menschen und Teufel verantwortlich zu sein.

Eines der besten Beispiele dafür, findet sich in 2. Samuel 24,1 und 1. Chronik 21,1. Die zweite Stelle schreibt Davids Sünde, die Menschen Israels gezählt zu haben, Satan zu. Satan bewegte David dazu, die Menschen zu zählen. Nichtsdestotrotz, wie 2. Samuel 24,1 zeigt, stand Gott auch hinter dieser Sünde. Er bewegte David dazu, diese Sünde zu begehen. Das ist eine Erinnerung daran, dass Gott Sünden nicht nur erlaubt, sondern diese souverän geschehen lässt und dass Gott sogar den Teufel benutzt und kontrolliert, um dies geschehen zu lassen. Als er mit der Sünde konfrontiert wird, sagt David dennoch nicht „Gott hat mich dies tun lassen" oder „Der Teufel hat mich dies tun lassen", sondern er nimmt die volle Verantwortung auf sich und sagt „Ich habe gesündigt" (2. Sam. 24,17; 1. Chron. 21,17).

Das Paradebeispiel bezieht sich auf die Kreuzigung Christi. Apg. 2,23 sagt uns, dass Christus dem Tod durch den genau festgelegten Ratschluss und Gottes Voraussicht ausgeliefert wurde. Gottes Beschluss und Voraussicht aller Dinge brachte Christus ans Kreuz. Apg. 4,26-28 sagt uns, dass diejenigen, die Christus kreuzigten nur ausgeführt haben, was Gott in seinem Beschluss vorherbestimmt hat. Waren dann diejenigen, die Christus gekreuzigt haben nicht verantwortlich? Konnten sie sagen, sie hatten in dieser Angelegenheit keine Schuld? Sie konnten es nicht. Apg. 2,23 sagt, dass ihre Hände trotzdem gesetzlose Hände waren und dass sie diejenigen waren, die Christus gekreuzigt und umgebracht haben. Gottes Souveränität hat ihre Verantwortung nicht zerstört.

Übernimmst du die Verantwortung für deine Sünden? Ob du es jetzt tust oder nicht, du wirst es am Tag des Gerichts. Gottes Souveränität wird dich nicht entschuldigen. Nur Christus kann dich vor dem Zorn Gottes retten.

aus: Ronald Hanko, 2004: Doctrine According to Godliness. A Primer of Reformed Doctrine, S. 36f.

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