Das Abendmahl
Rev. Ron Hanko
Unter der Überschrift "Zwei Sakramente" haben wir gesagt, dass der Unterschied zwischen den beiden Sakramenten darin besteht, dass die Taufe unseren Eintritt in den Bund und die Gemeinschaft mit Gott darstellt, das Abendmahl hingegen unser Leben in diesem Bund veranschaulicht, sobald wir eingetreten sind. Die beiden zusammen stellen also unser ganzes christliches Leben dar und zeigen, dass es nur durch die Gnade allein Bestand hat.
Das einzigartige Zeugnis der beiden Sakramente ist dies, dass Christus und sein Opfer alles sind. Während das Wasser der Taufe zeigt, dass wir durch den Tod und das Blut Christi in den Bund Gottes eintreten, zeigt uns das Abendmahl, dass, sobald wir in den Bund und das Königreich Gottes eingegangen sind, derselbe Tod, derselbe Körper und dasselbe Blut Christi unser Leben, unsere Nahrung und unsere Stärke sind.
Das Abendmahl symbolisiert, was es bedeutet, im Bund Gottes zu leben. Es zeigt uns, wie wir als Familienmitglied am Tisch des Herrn sitzen und spricht davon, wie Gott, unser Vater, sich um uns kümmert und für all unsere Bedürfnisse Sorge trägt. Tatsächlich stellt das Abendmahl, wie wir noch sehen werden, diese Dinge nicht nur dar, sondern ist auch ein Mittel, durch welches wir diese Gemeinschaft und Fürsorge genießen.
Die Symbolik des Abendmahls weist eine Reihe von verschiedenen Elementen auf, welche alle Gottes Gemeinschaft und Vorsorge betonen, sowie was es bedeutet, im Bund Gottes zu leben.
Zunächst ist da der Tisch. Dieses Element ist so wichtig, dass das Abendmahl sogar "der Tisch des Herrn" genannt wird (1Kor 10:21). Der Tisch symbolisiert unseren Platz in der Familie Gottes und die Tatsache, dass der Herr uns als Vater liebt und mit allem versorgt, was wir benötigen.
Zweitens gibt es Brot und Wein. Zerbrochen und ausgegossen, symbolisieren sie den zerbrochenen Körper und das vergossene Blut Christi als unser tägliches geistliches Essen und Trinken, unsere Nahrung und Erfrischung, sowie die Mittel, durch die unser geistliches Leben genährt und gestützt wird, durch die es wächst und sich entwickelt und zum ewigen Leben bewahrt wird. Lasst uns das einmal vor Augen führen. Das Opfer Christi ist nicht nur die Bezahlung für unsere Sünden und das Mittel durch welches wir zu Gottes Gunst und Gemeinschaft wiederhergestellt wurden, sondern es ist auch unsere tägliche Kraft, Nahrung und Hilfe, bis wir dieses Leben verlassen und unser ewiges Zuhause betreten. Das Abendmahl sagt uns, dass Christus alles und in allem ist.
Drittens ist da das Essen und Trinken. Das stellt unseren Glauben dar und zeigt uns die Wichtigkeit und Notwendigkeit desselben. Nahrung und Trank sind ohne unser essen und trinken nutzlos. So sind der zerbrochene Leib und das vergossene Blut Christi ebenfalls nutzlos, wenn wir nicht glauben. Es gibt beim Essen und Trinken vom Brot und Wein des Abendmahls keinen automatischen Segen, wie es etwa der römische Katholizismus lehrt. Das Niederländische Glaubensbekenntnis, eins der reformierten Bekenntnisse, nennt den Glauben "die Hand und der Mund unserer Seele."1 So erinnert uns das Essen und Trinken im Abendmahl daran, dass genauso wie wir unser tägliches Brot essen und in unseren Körper aufnehmen, wir durch den Glauben Christus empfangen, der durch den Glauben in uns wohnt und unsere Stärke und unser Leben ist.
Was für ein wunderschönes Bild!
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