Barry Gritters
Denn welchen der Herr liebhat, den züchtigt er, und er straft einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt. Gott erzieht euch, wenn ihr dulden müsst! Als seinen Kindern begegnet euch Gott; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? Seid ihr aber ohne Züchtigung, welche sie alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestossene und nicht Kinder. Und so wie unsre leiblichen Väter haben uns züchtigen gehabt und sie gescheut, sollten wir dann nicht viel mehr untertan sein dem Vater der Geister, auf dass wir leben? Denn jene haben uns gezüchtigt wenige Tage, wie es ihnen gut dünkte, dieser aber zu unsrem Besten, auf dass wir an seiner Heiligkeit Teil erlangen. Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht Freude, sondern uns Traurigkeit zu sein; aber danach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind (Heb. 12:6-11).
Wenn Kinder "eine Gabe des Herrn" sind, wie will Gott, dass wir sie grossziehen, damit, wenn sie alt sind, sie seinen Weg nicht verlassen werden? Diese ist eine Frage, welche das Herzen jedes gottesfürchtigen Vaters und jeder gottesfürchtigen Mutter belastet und manchmal lässt fromme Mütter ihre Hände mit Angst ringen. "Tue ich das wirklich richtig? Oder tue ich es völlig falsch?" Diese ist eine wichtige Frage, da wir die Bedeutung vom Bund Gottes mit Gläubigen und deren Kinder verstehen. Kinder sind "eine Gabe Jehovas."
Die Antwort, obwohl sie tiefsinnig ist, ist sehr einfach. Christen erziehen ihre Kinder, wie Gott ihr Vater seine Kinder erzieht. Wenn Eltern, die ihre Kinder richtig grossziehen wollen, sich nur daran erinnern würden, würden wir nicht in Panik geraten und wir würden nicht denken, dass, wenn wir jedes "How-To-Buch" im Markt nicht lesen, wir keine guten Eltern sein werden. Eltern, lassen wir unsere Kinder lieben, wie Gott uns liebt!
Die ganze Bibel weist auf die Vaterschaft Gottes als die Regel für unser Verhalten gegenüber unseren Kindern hin. Denkt mal nur an das Vaterunser, der uns beten lässt, "Vater unser …" und an die Lehre Jesu in Matthäus, "So nun ihr, die ihr doch arg seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten?" (7:11).
Unter allen Tugenden, die Gott seinen Kindern zeigt, liegt ihnen Gottes Liebe zugrunde. Es gibt andere Tugenden, die das Verhalten Gottes uns gegenüber kennzeichnen: er nimmt uns entschlossen in die Hand, er zeigt seine Mitleid und seine Barhmerzigkeit, seine Weisheit, seine Gerechtigkeit usw. Die Liebe liegt allem zugrunde. Die Liebe liegt am Herzen vom Verhältnis zwischen Gott und seinem natürlichen Sohn Jesus Christus. In der Liebe hat Gott ihn erzeugt (Psa. 2:7) und jetzt lebt er mit ihm im gesegneten Leben der Gottheit: im "Schoss" Gottes (Joh. 1:18). Gott nannt seinen Sohn "meinen lieben Sohn" (Matt. 3:17).
Diese mächtige Liebe Gottes liegt hinter dem ganzen Verhalten Gottes gegenüber seinen adoptierten Kindern (gegenüber uns). Als Mose den Söhnen Israels in V Mose 7 erklärte, weshalb Gott sie auserwählt und erlöst hatte, war der Grund am tiefsten, weil "Jehova euch geliebt hat" (V Mose 7:7-8). Der wahre Trost für das Kind Gottes ist, dass er überzeugt ist, dass nichts ihn von der Liebe Gottes scheiden kann (Rom. 8:38-39).
Nun muss dies das wesentliche Element in unserem Verhältnis gegenüber unseren Kindern sein. Das bedeutet nicht, dass andere Tugenden unwichtig sind. Dies heisst, dass die Liebe unentbehrlich ist.
In Hebräer 12 (bitte leset das), wo einer leidenden Gemeinde, deren Hände lässig sind und deren Knien müde sind (v. 12), der Trost gebracht wird, vergleicht der Apostel die Vaterschaft Gottes mit der unseren. Der Apostel will, dass das Volk Gottes die feste Zuversicht haben, dass Gott es liebt. "Denn welchen der Herr liebhat, den züchtigt er …" (v. 6).
Es ist nicht natürlich, dass die Eltern ihre Kinder lieben. Ja, es gibt eine "natürliche Liebe," eine gewisse Zuneigung, die alle Eltern zu ihren Kindern haben, die dadurch gesehen wird, was sie manchmal für ihre Kinder tun. Aber Eltern haben nicht aus der Natur die wahre Liebe, die eine Widerspiegelung der Liebe Gottes für seine Kinder ist. Insbesonders wenn Kinder ihre "schlechte Seite" zeigen, lieben Eltern ihre Kinder nicht natürlich.
Die Liebe für Kinder ist eine Gabe Gottes! Gott setzt die notwendige Liebe ins Herzen der Eltern, schenkt die erstaunliche Fähigkeit, die Liebe, die Gott für uns hat, zu widerspiegeln und durch die Kraft jener Liebe zu leben. Gott gibt uns diese Liebe durch sein Wort. Wenn das Wort Gottes zu Eltern ruft, "Liebt euer Kinder!," schafft Gott die Kraft jener Liebe in ihrem Herzen, wie er durch sein Wort das Universum schuf (I Mose 1) oder wie Jesus das Leben im Lazarus wieder schuf (Joh. 11). Auch gibt Gott die Liebe durch das Gebet. "Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan" (Matt. 7:7). Gott will, dass Eltern um die Fähigkeit bitten, gute Eltern zu sein. Letztlich gibt Gott die Liebe zu Müttern durch den Unterricht der älteren Frauen. Titus 2:4 lehrt, dass die älteren Frauen in der Gemeinde die Pflicht haben, die jüngeren Frauen beizubringen, "ihre Männer (zu) lieben, ihre Kinder (zu) lieben." Diese ist tatsächlich eine Gabe, aber eine Gabe, die gelernt wird.
Ein Teil der Elternliebe ist, dass sie ihren Kindern sagen, dass sie sie lieben. Stell mal einen Gott im Himmel vor, der seine Kinder liebt, aber es versäumt, ihnen zu sagen, dass er sie liebt! Unmöglich! Wie oft in diesem hektischen Leben sagen (und zeigen) Eltern ihren Kindern, wie sie sie lieben? Wenn man hier scheitert, vernichtet man seine Kinder psychisch und geistlich. Wenn Gott seinen Kindern selten sagen würden, dass er sie liebt, wären sie geistlich völlig am Ende: sie würden finden, dass das Dasein nicht das Lebens wert ist. Diese ist die Verzweiflung derjenigen, deren Sünden sie von Gott wegbringen und das Zeugnis des Geistes, dass sie Kinder Gottes sind. Ein der schönen Lieder aus Psalm 63 lässt uns singen, "denn deine Güte ist besser als Leben" (v. 4). Was müssen wir von Eltern denken, die ihren Kindern von ihrer Liebe nichts sagen? Wenn alles sonst gleich ist, haben solche Kinder kein Sicherheitsgefühl und keine Kenntnis der Liebe Gottes. Wirklich (ausser der Gnade Gottes) werden sie psychisch und geistlich ruiniert werden.
Das Ziel der Elternliebe für ihre Kinder ist der Gehorsam und das heilige Leben ihrer Kinder. Das allerwichtigste Ziel von Eltern ist nicht, dass ihre Kinder erfolgreich, reich oder beliebt sind. Ihr Ziel ist, dass ihre Kinder heilig sind: heilig in der Schule, heilig am Arbeitsplatz und keusch in ihrem Verhalten mit Freunden. Ohne Heiligkeit wird niemand den Herrn sehen (siehe Heb. 12:10, 14). Kinder benötigen diese Heiligkeit, da sie Sünder sind. Da es in Sünde empfangen und geboren ist, benötigt jedes Kind die Heiligkeit von Gott.
Eltern lehren ihre Kinder in der Heiligkeit. Sie bringen ihnen die Gebote bei: sie lehren, dass sie Gott allein anbeten, dass sie seinen Namen mit Ehrfurch verwenden, dass sie des Sabbats gedenken usw. Sie bringen ihnen diese Gebote bei, nicht damit sie nicht in Schwierigkeiten kommen, weder noch damit sie das Heil verdienen können, sondern damit sie Gott ihre Dankbarkeit für seinen Bund mit ihnen zeigen.
Wenn sie – wie es Kinder tun – in die Sünde fallen, werden sie an das Kreuz Jesu geführt, wo sie die Vergebung ihrer Sünden und die Kraft für eine Lebensumwandlung finden. Die Busse und der Glaube! Diese liegen auch bei Kindern am Herzen eines heiligen Lebens. Lass jeder Vater oder jede Mutter so gesinnt sein: Ich will, dass meine Kinder Jesus kennen, wie ich ihn kenne, im Kreuz die Heiligkeit finden, wie ich sie dort finde.
Um dies zu tun, müssen Eltern heilig sein. Sie können ihren Kindern die Heiligkeit nicht beibringen, wenn ihr eigenes Leben unheilig ist. Sie können ihnen die Tugend des neunten Gebotes nicht beibringen, wenn sie lügen und klatschsüchtig sind. Sie können ihnen den guten Weg der Keuschheit nicht beibringen, wenn sie sich durch die Unmoral am Fernsehen oder anderswo unterhalten. Das bedeutet nicht, dass ihr Leben perfekt sein muss, sondern, dass auch ihr Leben ein Leben der Busse und Glaubens sein muss, wo sie die Stärke im Kreuz suchen, damit sie heilig wandeln können. Gott sagt seinen Kindern: "Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig" (I Petrus 1:15-16).
Für dies ist die Disziplin auch notwendig. Eine Liebe, die lax ist, ist nicht die Liebe Gottes. Die Sprüche sagen, dass ein Mann, der die Disziplin vorenthält, seine Kinder hasst (13:24). Seid kein Vater wie Eli, der tadelt und tadelt und tadelt, aber niemals folgen lässt (I Sam. 2:12, 22-25, 29-36). Die Kinder werden durch jene Art Elternschaft verdorben.
Lass die Disziplin früh anfangen. Lass es mit Liebe durchgeführt werden (Heb. 12:10). Lass es mit Verständnis getan werden, indem die Schwäche und der Kampf eurer Kinder anerkannt werden ("Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten"). Lass es mit einer Vergebungsbereitschaft getan werden, wie Gott uns verzeiht (Eph. 4:32). Lass es mit Lob gemischt werden, denn Gott lobt seine Kinder und er spricht gut von ihnen, wenn sie gut tun.
Was für ein grossartiges Ziel haben wir – nichts weniger als das Verhalten von Gott selbst! Ist das unser Ziel, Eltern – "Ich werde für meine Elternschaft das Verhalten Gottes mir gegenüber zum Vorbild nehmen?" Ist das mein tägliches Gebet, wenn ich aufwache, "Herr Gott, mein Vater, ich will mich gegenüber meinen Kindern verhalten, wie du dich mir gegenüber verhältst?"
Was für Sünder sind wir als Eltern! Wir können nicht seht gut von uns selbst denken, wenn wir das perfekte Vorbild verstehen, welches wir in Gott haben. Wie jämmerlich scheitern wir in unsere Liebe für sie, in unserer Sehnsucht nach ihrer Heiligkeit um Gottes willen. Wie oft scheitern wir in unserer Disziplin von ihnen – inkonsequent, ungerecht, falsch motiviert. Wo war die Geduld? Wo war das Lob? Wo war die Vergebung? Wo war Gott?
Was für einen mächtigen Heiland benötigen die Eltern! Was für einen grossen Gott haben wir, der uns aus unserer selbstgewillten Disziplin, aus unserer Ungeduld erlöst, aus der Nichterfüllung unserer Pflicht erlöst, Zeit mit unseren Kindern zu verbringen. Was für einen mächtigen Heiland wir Eltern in unserem grossen Gott und durch seinen Sohn Jesus Christus haben.
Wenn wir ihn anbeten, wenn wir um die Stärke bitten, gottesfürchtige Eltern zu sein und unser Leben nach seinem Vorbild zu führen, kann jede fromme Mutter und jeder gottesfürchtige Vater die Zuversicht haben: Ich tue es richtig. Gott wird es verwenden, um seine Kinder unter den unseren zu erretten.
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