Ronald Hanko
Die meisten würden darin zustimmen, dass sich die Welt in einem schlimmen Zustand befindet. Zivile Unruhen sind überall auf der Welt verbreitet. Kriminalität steigt weiter an. Wir sind an "Kriegen" gegen Drogen, Terrorismus und Gewalt beteiligt. Die Schöpfung selbst wird immer mehr zerstört und sogar die Wetterlage der Welt scheint sich zu verändern.
Einige beharren darauf, dass die Lösung all dieser Probleme in radikalen Änderungen in Bezug auf Regierungen oder Politikinhalten, im Umweltbewusstsein und in der Bildung enthalten sind. Andere wiederum behaupten, dass enorme Geldsummen ausgegeben werden müssen, um notwendige Änderungen sicherzustellen. Menschen muss adäquate Bildung, Wohnraum und andere Notwendigkeiten des Lebens zur Verfügung gestellt werden. Nur dann wird sich die Situation zum Besseren wenden.
Was viele sich weigern zu sehen ist, dass der Mensch ein „Problem des Herzens" hat. Dieses Problem kann bis zum Anfang des Sündenfalls und Ungehorsams unserer ersten Eltern Adam und Eva zurückverfolgt werden. Die beiden wurden vollkommen erschaffen und waren imstande Gott ohne Sünde zu dienen und ihn zu lieben.
Wie dem auch sei, Adam sündigte indem er die Frucht des verbotenen Baumes aß (1.Mose 3). Unsere ersten Eltern hörten auf die Lüge des Teufels, der in Gestalt einer Schlange zu ihnen kam (1.Mose 3,1-5; Off. 12,9). Der Mensch glaubte, er könne wie Gott werden.
Was Gott ihm androhte erhielt Adam, weil er sündigte: er starb. Dies betraf seine physische Existenz, die ihr Ende im Grab findet; und sie resultierte in ewig währender Bestrafung in der Hölle sofern nicht ein Weg der Erlösung bereitet würde.
Als Konsequenz hatte die Sünde Adams verheerende Auswirkungen auf die gesamte Menschheit gehabt. Adam war der Repräsentant und erste Vater aller. Seine Sünde brachte den Tod für alle (Röm. 5,12). Das traurige Resultat ist, dass alle Menschen geistlich betrachtet tot geboren werden und daher unfähig sind, gute Taten zu vollbringen (Röm. 3,10-19).
Das „Problem des Herzens" der Menschen wurde auch „totale Verdorbenheit" genannt, was die Unfähigkeit bedeutet auch nur irgendetwas Richtiges in Gottes Augen zu tun. Die Schrift spricht von einem „steinernen Herzen" (Hes. 11,19) und von einem „bösen Herzen" (Jer. 16,12). Ein steinernes Herz in Bezug auf Gott ist die Ursache aller menschlichen Probleme.
Die Konsequenzen der Sünde betreffen nicht nur das Leben des Menschen in dieser Welt, sondern auch seine Hoffnung bezüglich der kommenden Welt. Eine Person kann nicht einmal das Himmelreich Gottes sehen, es sei denn, dass sie von neuem geboren wurde (Joh. 3,3). Wenn das Leben eines Menschen gesegnet sein soll, muss der Mensch ein neues Leben und ein neues oder „reines Herz" (Ps. 51,10) haben, das seinen Ursprung in Gott selbst hat.
Nur wenn Gott sein großes Werk der Gnade vollendet hat, das heißt sein Volk erneuert hat, wird es eine Hoffnung auf ein Ende der bösartigen Konsequenzen von Sünde geben. Aufgrund von Sünde muss sogar die gegenwärtige Welt gereinigt und das ewige Reich Christi hineingebracht werden. Politik, Bildung und soziale Reformen werden dies nicht tun.
aus: Ronald Hanko, 2004: Doctrine According to Godliness. A Primer of Reformed Doctrine, S. 111f.
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