Covenant Protestant Reformed Church
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Die Frauen im Kirchenamt

Ron Cammenga

 

"Egal was Heuchler oder weise Menschen denken, gefällt es Gott mehr, wenn eine Frau die Umstände, welche ihr Gott zugeteilt hat, als eine Berufung betrachtet, und sich dieser Berufung unterwirft, indem sie sich nicht weigert, die Unannehmlichkeit des Kochens, die Krankheit, die Schwierigkeit und eher die schreckliche Qual des Kindergebärens oder ihre sonstige Pflicht zu dulden. Sie gefällt Gott mehr, als wenn sie eine heldenmütige Tugend deutlich zeigen würde aber ihre von Gott gegebene Berufung zurückweisen würde" (Johannes Calvin bzgl. I Timotheus 2:15).

"Eine Frau übernimmt kein kleines Teil der ganzen Verwaltung, wenn sie das Haus hält. Und ohne sie könnten sogar die politischen Angelegenheiten nicht richtig durchgeführt werden. Denn wenn ihre häuslichen Angelegenheiten in einem Zustand vom Chaos und Unordnung wären, müssten diejenige, die die politischen Angelegenheiten verwalten, zu Hause bleiben, und die Politik wäre schlecht behandelt. Deshalb ist sie in diesen häuslichen, wie auch in den geistlichen, Angelegenheiten, nicht minderwertig" (Johannes Chrysostom).

"Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie sich über den Mann erhebe, sondern sie sei stille. Sie wird aber selig werden dadurch, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht" (I Timotheus 2:11-12, 15).

Zu sagen, dass das Thema, worum es sich bei diesem Flugblatt handelt, in der kirchlichen Welt eine aktuelle Streitfrage ist, ist etwas Selbstverständliches zu erklären. Die Rolle der Frauen wird sicherlich viel in der Welt und besonders in der amerikanischen Gesellschaft diskutiert. Wir wohnen im Tag vom Feminismus, der Frauenbewegung und der Rechte für die Frauen. Die Frauen schreien nach der Gleichheit mit Männern und sie suchen die Erfüllung, nicht zu Hause und, indem sie Kinder grossziehen, sondern in den Berufen und Karrieren, die üblicherweise von Männern ausgeübt werden. Die Frauenbewegung ist wie eine Macht, mit der gerechnet werden muss, äusserst organisert geworden. Eine Organisation wie NOW (Nationale Oganisation für Weiber) ist der politischen Tätigkeit und der Propagandaverbereitung für die Frauenbewegung gewidmet. Quer durch das Land werden Organisationen, die normalerweise nur Männern offenstanden, unter Druck gesetzt, Frauen einzulassen.

Deshalb überrrascht es einen nicht, dass es eine Parallelbewegung in den Kirchen gibt, die nach der Genehmigung der Frauen in die Sonderämter der Kirche (Pfarrer, Kirchenältester und Diakon) drängt. Die öffentlichen Versammlungen und die Synoden der Kirchen sind in den letzten Jahren mit dieser Frage sehr beschäftigt gewesen und, wie es aussieht, werden sie damit in der kommenden Zeit auch weiter beschäftigt werden. Die Theologiezeitschriften und Kirchenzeitungen tragen viele Artikel über das Für und das Wider. Mehrere Bücher sind über das Thema geschrieben worden. Die Frauen melden sich zunehmend bei den Seminaren an. Und viele Kirchen ordinieren aktiv die Frauen in die Kirchenämter, einige mit und einige ohne der Genehmigung ihrer Kirchenversammlungen.

In diesem Flugblatt wollen wir uns diese Frage der Frauen in den Kirchenämtern überlegen. Am Anfang wollen wir eine weit verbreitete irrtümliche Annahme und eine falsche Darstellung beseitigen. Oft werden die zwei Seiten des Arguments so dargestellt, dass es sich um diejenigen, die "für" die Frauen sind und diejenigen, die "gegen" die Frauen sind, handeln soll. Die Position "für" Frauen bedeutet, dass Frauen alles tun können, was die Männer tun können und jedes Amt ausüben dürfen, das die Männer ausüben dürfen. Die Position "gegen" Frauen bedeutet, dass Frauen nicht dürfen, was Männer dürfen, nicht jedes Amt ausüben dürfen, das Männer ausüben, und sind berufen, dem Mann zu Hause und in der Kirche untertan zu sein.

Bestenfalls ist diese eine schwerwiegende irrtümliche Annahme und schlimmstenfalls ist sie eine absichtlich und böswillig falsche Darstellung. Wir sind davon überzeugt, dass die Bibel der Frau nicht erlaubt, jedes Amt auszuüben, das der Mann ausübt und dass die Frau berufen ist, dem Mann zu Hause und in der Kirche untertan zu sein. Aber diese ist keine Position "gegen" die Frauen sondern eine Position "für" die Frauen, tatsächlich die einzige Position "für" die Frauen. Die Bibel ist "fur" Frauen, das heisst: die Bibel hat die besten Interessen der Frauen in Sicht und schreibt vor, was das Beste für die Frau selbst ist. Genau weil die Kirche durch das Wohl der Frauen selbst motiviert ist, muss sich die Kirche für die biblische Lehre bezüglich der Fragen von Frauen in den Kirchenämtern einsetzen.

 

Die biblische Position bezüglich dieser Frage

Die Bibel gibt den Frauen in der Kirche Gottes einen grossen und wichtigen Platz.

Dies ist klar erstens angesichts des Verhältnisses Jesu selbst mit mehreren Frauen. Jesus interessierte sich für Frauen und er nahm sich die Zeit ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Nicht einmal erniedrigte er Frauen noch betrachtete er sie als minderwertig. Er trieb aus Maria Magdalena sieben böse Geister aus (Markus 16:9). Der Frau am Jakobs Brunnen verkündete er das Evangelium (Joh. 4:27). Er verteidigte die Frau, die auf frischer Tat im Ehebruch ergriffen wurde und er verzieh ihr (Joh. 8:11). Er erweckte den Sohn der Witwe von Nain aus dem Tod (Luk. 7:15) und er befreite die Tochter der Frau aus Syrophönizien von einem bösen Geist (Markus 7:29). Mehrere Frauen waren dem Jesus besonders nah und diese genossen ein warmes persönliches Verhältnis mit ihm. Am bedeutendsten waren Maria und Marthe, die Schwestern Lazarus (Joh. 11:5) und Maria Magdalena (Joh. 20:16). Bemerkenswerterweise waren es die Frauen, die den Schauplatz der Kreuzigung Jesu am letzten verliessen und welche die ersten waren, zu denen das Evangelium der Auferstehung verkündet wurde. Trotzdem rief der Heiland keine dieser Frauen, einer seiner zwölf Jünger zu sein, und er schickte keine unter ihnen als einen seiner Apostel.

Der gleiche grosse Platz wird den Frauen in der Urkirche gewährt. Es gab mehrere Frauen unter den einhundertzwanzig Jüngern im obigen Zimmer, als zu Pfingsten der Heilige Geist ausgegossen wurde (Apg. 1:14). Wir lesen oft von den Frauen der Kirche in der Apostelgeschichte. Mehrere Frauen dienten sowohl den Aposteln als auch dem Volk Gottes. Es gab Tabea ("Reh"), die von Petrus aus den Toten auferweckt wurde, bezüglich deren wir lesen, dass sie "voll guter Werke und Almosen" war (Apg. 9:36). Die erste Bekehrte des Apostels Paulus in Philippi war Lydia, eine Purpurkrämerin (Apg. 16:14). Paulus erinnerte sich des ungefärbten Glaubens des jungen Timotheus, welcher zuvor in seiner Grossmutter Lois und in seiner Mutter Eunice gewohnt hatte. Von diesen gottesfürchtigen Frauen hatte Timotheus zuerst die Schrift gelernt (II Tim. 1:1-5). Priska zusammen mit ihrem Mann Aquila halfen dem Apostel Paulus viel bei seiner Missionsarbeit (Rom. 16:3).

Man kann sicherlich die Apostel nicht anklagen, dass sie die Frauen schlecht behandelten oder die Frauen ignorierten oder den Frauen keinen Platz im Leben der Kirche gewährten. Sie ehrten die Frauen und äusserten sich sehr positiv über sie. Sie schätzten ihre Dienste und sie ermutigten sie und lobten sie viel. Aber die Apostel ordinierten keine Frauen in die Kirchenämter von Pfarrer, Kirchenältesten oder Diakon. Diese Frauen halfen den Aposteln, pflegten die Armen, lehrten die jüngeren Frauen, haushielten und erzogen ihre Kinder in der Furcht des Herrn (Tit. 2:3-5). Aber sie predigten nicht, sie sassen nicht bei der Sitzung der Kirchenältesten und sie dienten nicht im Amt des Diakons.

Dieser wichtige und grosse Platz, den die Schrift den Frauen gibt, entspricht der biblischen Lehre von der Gleichheit der Frau mit dem Mann. Die biblische Lehre, dass die Frau dem Mann untertan sein muss und dass die Frau "das schwächere Geschlecht" (I Petrus 3:7) ist, tut einer gewissen Gleichheit des Mannes und der Frau nicht Abbruch.

Dies deutet an, dass die ganze Frage der Frauen im Kirchenamt ist nicht die Frage der Gleichheit der Frau mit dem Mann. Die Gleichheit und Rollenunterschiede schliessen einander nicht aus. Tatsächlich sind diese zwei Aspekte der biblischen Lehre über dieser Angelegenheit

Es gibt eine gewisse biblische Gleichheit der Frau mit dem Mann. Die Schöpfung zeigt diese schon: sowohl der Mann als auch die Frau wurden zum Bilde Gottes geschaffen (I Mose 1:27) und der Befehl Gottes, über die Schöpfung zu herrschen, kommt sowohl zum Mann als auch zur Frau. Tatsache ist, dass genau in jenen Abschnitten im Neuen Testament, die davon sprechen, dass der Mann des Weibes Haupt ist (I Kor. 11:3), eine Erklärung über ihre Gleichheit und ihre gegenseitige Abhängigkeit erscheint. Die Schrift kümmert sich sehr darum, dass die Tatsache, dass der Mann des Weibes Haupt ist, nicht falsch interpretiert wird, um eine rauhe tyrannische herrschsüchtige Regierung des Mannes über die Frau zu rechtfertigen. Somit lesen wir in I Korinther 11:11-12, "Doch ist weder das Weib etwas ohne den Mann, noch der Mann etwas ohne das Weib, in dem Herrn; denn wie das Weib von dem Manne, so kommt auch der Mann durch das Weib; aber alles von Gott." Der Mann kommt von der Frau, hängt von der Frau ab, und ist dazu berufen, sein ganzes Leben durch die Frau zu führen. In I Petrus 3:7 ermahnt der Apostel, "Desgleichen ihr Männer, wohnet bei ihnen mit Vernunft und gebet dem weiblichen als dem schwächeren Geschlecht seine Ehre. Denn auch die Frauen sind Miterben der Gnade des Lebens, und euer gemeinsames Gebet darf nicht gehindert werden." Männer und Frauen sind "Miterben" der Gnade Gottes und des ewigen Lebens.

Die Schrift lehrt, dass die Männer und die Frauen gleich in der Sünde mitbeteiligt sind. Männer und Frauen benötigen genausoviel das Heil. Jesus Christus ist der Heiland genauso von Frauen und Männern. Männer und Frauen besitzen genauso den Heiligen Geist Jesu Christi und haben genauso am Amt des Gläubigen (Prophet, Priester und König) teil. Wie es Joel prophezeit hatte, wurde der Geist nicht nur über Israels Söhne sondern auch über Israels Töchter ausgegossen (Joel 3:1-2; Apg. 2:16-18).

 

Das biblische Verbot der Frauen im Kirchenamt

Obwohl dies alles wahr ist, verbietet die Bibel es den Frauen, die Sonderämter in der Kirche auszuüben. Jeder, der das biblische Material gerecht und ehrlich behandelt, muss dies schlussfolgern, wie die Kirche es bis vor kurzem verteidigt hat. Was ist dieses biblische Material?

Erstens wird der Wille Gottes bereits durch die Geschichte im Alten Testament sehr deutlich offenbart, dass den Männern die Führung und die Sonderämter anvertraut wurden. Einheitlich den Männern wurden die führenden Rollen im Alten Testament von Gott zugewiesen. Noah wurde von Gott berufen, die Arche zu bauen und die Kirche aus der alten in die neue Welt nach der Sintflut zu führen. Die Patriarchen, Abraham, Isaak und Jakob und die zwölf Söhne Jakobs, führten die Kirche in der Zeit nach der Sintflut. Der Mann Mose wurde von Gott berufen, Israel aus dem Ägyptenland zu befreien und sie ins Gelobte Land zu führen. Und Josua wurde von Gott eingestellt, die Söhne Israels tatsächlich ins Land Kanaans zu bringen.

Im Alten Testament wies Gott dem Aaron und seinen männlichen Familienmitgliedern das Priesteramt zu und keine einzige Frau wurde jemals zum Priesteramt gerufen. Es gab auch Älteste im Alten Testament und bis in das Neue Testament aber es wird niemals erwähnt, dass es unter den Ältesten in irgendeiner Stadt Israels im Alten Testaments eine Frau gab. Weder noch sass eine Frau auf dem Thron Israels ausser der gottlosen Usurpatorin Athalja, die am Ende gemäss dem Befehl des gottesfürchtigen Priesters Jojada getötet wurde (II Könige 11:1, 15-16).

Diese männliche Führung der Kirche ging weiter ins frühe Neue Testament. Der Herr Jesus rief zwölf Männer nicht sechs Männer und sechs Frauen, seine Jünger zu sein. Petrus, vom Geist geleitet, rief die einhundertzwanzig Gläubige in Apostelgeschichte 1:21, "einen von diesen Männern, die bei uns gewesen sind" zu wählen, um Judas Iskariot zu ersetzen. Der Geist brachte die Kirche dazu, gemäss Apostelgeschichte 6:3, sieben gute Männer einzustellen, die einen guten Ruf hatten. Diese waren die ersten, die das Amt des Diakons ausübten. Das Konzil Jerusalems, das in Apostelgeschichte 15 beschrieben wird, bestand nur aus männlichen Mitgliedern und die Entscheidung des Konzils war, führende "Männer" einzustellen, die zusammen mit Paulus und Barnabus nach Antiochien gehen sollten, um der dortigen Kirche die Entscheidungen des Konzils mitzuteilen (Apg. 15:22).

Dass auch das Neue Testament lehrt, dass Männer die Sonderämter ausüben müssen, ist aus den Abschnitten klar, die von den Voraussetzungen der Amtsträger sprechen (I Tim. 3 und Tit. 1). Diese Abschnitte sprechen sehr deutlich von Männern nicht von Frauen als Älteste und als Diakone in der Kirche. Unter den aufgelisteten Voraussetzungen ist, dass Amtsträger "eines Weibes Mann" (I Tim. 3:2, 12) sein müssen und diese Abschnitte sagen ausdrücklich nicht "eines Mannes Weib." Es besteht einfach kein Zweifel im Gedanke des Apostels oder der Urkirche über dem Willen Gottes, dass die Männer die Pfarrer, die Kirchenältesten und die Diakone sein sollten.

Zudem gibt es insbesonders zwei Abschnitte des Neuen Testaments, die es den Frauen ausdrücklich verbieten, die Sonderämter auszuüben. I Korinther 14:34-35 ist der erste dieser Abschnitte: "Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset die Frauen schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, dass sie reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber lernen, so lasset sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau übel an, in der Gemeinde zu reden."

Dieser Abschnitt ist wirklich so deutlich, dass irgendeinem die Erklärung deutlich sein sollte, der überhaupt lesen kann. Der Apostel ruft die Frauen dazu, in der Kirche zu schweigen. Das bedeutet nicht, dass die Frauen innerhalb des Kirchengebäudes nicht reden dürfen. Dass die Frauen nicht reden dürfen, bedeutet dass, sie im Sinne des Predigens oder des Lehrens in Gottes Gemeinde nicht sprechen dürfen. Der offizielle Dienst vom Gottes Wort, die übrigens nicht nur die Arbeit des Pfarrers sondern auch aller Amtsträger, der Kirchenältesten und der Diakonen ist, ist den Frauen verboten.

Der zweite Abschnitt ist I Timotheus 2:11-12: "Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie sich über den Mann erhebe, sondern sie sei stille." In diesem Abschnitt spricht der Apostel von den öffentlichen Gottesdiensten der Gemeinde. Gemäss I Timotheus 3:15 geht es im ersten Brief an Timotheus um das anständige Benehmen im Haus Gottes, in der Kirche Gottes. Anständiges und richtiges Benehmen für die Frauen im Haus Gottes ist jetzt, dass sie nicht lehren. Es gehört sich nicht, es ist kein anständiges Benehmen, dass eine Frau lehrt – in der Kirche. Es ist den Frauen nicht absolut verboten zu lehren. Sie dürfen und müssen ihre Kinder zu Hause lehren. Sie dürfen die Kinder des Bundes in der Stelle der Eltern in der christlichen Schule lehren. Sie müssen lehren im Sinne, dass sie sprechen und ihren Glauben an diejenigen bezeugen, mit denen sie täglich in Berührung kommen. Sie dürfen in der Sonntagsschule lehren und sie dürfen einander in den Bibelstunden der Kirche lehren. In Titus 2:2-5 ruft Paulus die älteren Frauen dazu, die jüngeren Frauen zu lehren, gute Ehefrauen und Mütter zu sein. Aber sie dürfen nicht in der Kirche lehren. Es ist den Frauen verboten, in der Kanzel zu predigen.

Darüber hinaus verbietet ihnen Paulus, "dass sie sich über den Mann erheben." Die Frau darf das Amt des regierenden Kirchenältesten nicht ausüben. Eine Frau, die dieses tut, ist eine "Usurpatorin," das heisst, sie unternimmt das Amt nicht aus Gottes Autorität sondern von ihrer eigenen Autorität.

Eher muss die Frau schweigend lernen. Sie muss doch lernen. Sie muss in der Kenntnis und im Verständnis Gottes Wort wachsen. Aber sie muss dies schweigend tun. Das bedeutet nicht ohne zu reden. Wörtlich sagt der Apostel, "in Ruhe," das heisst, indem sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten in ihrem von Gott bestimmten Platz kümmert und indem sie sich nicht in die Angelegenheiten einmischt, die Gott den Männern der Kirche zugeteilt hat.

Sie muss dies "mit aller Unterordnung" tun. Die Unterordnung ist der Gehorsam. "Alle" Unterordnung ist totaler Gehorsam.

Der Grund der Lehre des Apostels hier ist zweifach. Erstens, wie es auch in I Korinther der Fall ist, appelliert der Apostel an die Schöpfung. "Denn Adam ist am ersten gemacht, danach Eva" (2:13). Gott schuf Adam zuerst und dann schuf er Eva. Und nicht nur wurde Adam von Gott vor der Frau gemacht, sondern auch die Frau wurde aus dem Mann und für den Mann gemacht. In I Korinther 11:8-9 sagt der Apostel, "Denn der Mann ist nicht vom Weibe, sondern das Weib ist vom Manne."

Und zweitens wurde Adam nicht verführt, das Weib wurde aber verführt, und ist der Übertretung verfallen (2:14). Das bedeutet zwar nicht, dass Adam nicht sündigte und nicht fiel. Wir wissen besser. Adam wurde jedoch nicht auf die gleiche Weise verführt, wie die Frau verführt wurde. Die Frau wurde zuerst verführt und sie wurde völlig und gründlich verführt. Die Frau übernahm bei dem Sündenfall die Führung: sie sprach mit der Schlange, sie wurde durch die Versuchung der Schlange verführt und sie gab Adam den Anlass zu fallen. Dass sie eine Autorität an sich reisste, die ihr nicht gegeben wurde, spielte sie bei dem ursprünglichen Sündenfall der Menschheit eine entscheidende Rolle. Die Folge: sie darf nicht lehren, sie darf sich nicht über den Mann erheben, sondern sie muss schweigen.

 

Eine Prüfung gewisser Argumente für das Ordinieren von Frauen

Trotz der deutlichen biblischen Lehre, dass es den Frauen verboten ist, die Kirchenämter auszuüben, bringen die Befürworter vom Frauenordinieren mehrere Argumente vor, um diese Lehre der Schrift umzustossen und, um ihre Position zu unterstützen, dass die Kirche den Frauen diese Ämter öffnen sollten. Wir sollten diese ausstehenden Argumente derjenigen überprüfen, die das Ordinieren von Frauen suchen.

Zuerst gibt es das Argument, welches an gewisse Frauen im Alten Testament appelliert, die das Amt einer Prophetin ausübten. Das Alte Testament spricht zwar von drei Prophetinnen: Mirjam die Schwester Mose (II Mose 15:20), Debora, die sowohl Prophetin als auch Richterin war (Richter 4:4), und Hulda (II Könige 22:14). Drei Sachen sind jedoch bemerkenswert. Erstens sind diese zum offensichtlichen Regel, dass die Männer diese Ämter ausüben müssen, die einzigen drei erwähnten Ausnahmen im ganzen Alten Testament. Zweitens war die geistliche Lage Israels erbärmlich in zwei dieser Fälle. Gott erweckte sie in Zeiten grosser Apostasie. Der Grund, warum Gott sie erweckte und sie ins Prophetenamt einstellte, war einfach, dass es in Israel keine geeigneten Männer gab, das Amt auszuüben. Und drittens rief Gott diese Frauen durch direkte spezielle Offenbarung ins Amt. Sie waren Prophetinnen, das heisst, diejenigen, denen Gott direkte unmittlebare Offenbarung gab. Wir könnten Frauen im Amt akzeptieren, wenn dies heutzutage der Fall wäre. Aber Gott gibt nicht mehr spezielle Offenbarungen. Die Schlussfolgerung ist selbstverständlich: es kann keine weibliche Amtsträger geben.

Zweitens wird das Argument vorgebracht, dass die allgemeine Untertänigkeit der Frau dem Mann und spezifisch ihre Untertänigkeit in der Kirche, die sich dadurch ausdrückt, dass sie nicht in den Ämtern dienen darf, ist ein Aspekt des Fluches und basiert ausschliesslich auf die Konsequenzen des Sündenfalls. Man appelliert an I Mose 3:16: "Und zum Weibe sprach er: ich will dir Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein." Diese waren die Worte des Fluches, die Gott der Frau aufgrund des Sündenfalls äusserte. Die nächsten Versen berichten den Fluch Gottes über den Mann, dass der Acker um seinetwillen unter dem Fluch stehen würde und, dass von nun an er im Schweisse seines Angesichtes arbeiten müsste.

Das Argument geht einigermassen so: wie sie ursprünglich von Gott erschaffen wurden, standen Adam und Eva in vollkommener Gleichheit zueinander. Der Sündenfall zerstörte diese Gleichheit, so dass nun die Frau dem Mann unterworfen ist als Teil vom Urteil Gottes über sie. Ein Teil vom Werk Christi ist, die Frau aus diesem Aspekt der Sünde und des Fluches zu erlösen. Dem Werk Christi entsprechend sollte die Kirche sich bemühen, die Position der Frau zu verbessern, ihre ursprüngliche Gleichheitsposition wieder herzustellen, und es ihr ermöglichen, kompletter und völliger in der Kirche zu dienen. Genauso wie wir es versuchen, die Auswirkungen der Sünde durch Betäubung und Schmerzlinderer bei der Geburt und durch klimatisierte Traktoren bei der Arbeit zu lindern, so sollten wir es versuchen, die Auswirkung des Sündenfalls zu lindern, dass der Mann des Weibes Haupt ist.

Merken Sie mal, dass dieses Argument auf zwei Grundvoraussetzungen basiert. Erstens sei der Mann vor dem Sündenfall in der perfekten Schöpfungsordnung nicht des Weibes Haupt gewesen. Und zweitens sei die Regierung des Mannes über der Frau ein Teil des Fluches. Diese Regierung ist deshalb etwas Böses von Natur aus, eine Folge der Sünde.

Als Antwort dazu müssen zwei Argumente angebracht werden. Erstens stimmen wir zu, dass es erlaubt ist, eine Linderung der Auswirkungen des Sündenfalls zu versuchen. Darin liegt nichts Falsches. Aber wir tun das, nicht indem wir die in I Mose 3 erwähnten Wirklichkeiten – die Geburt, die Arbeit, die Untertänigkeit der Frau dem Mann – beseitigen. Diese Wirklichkeiten selbst stellten nicht den Fluch von Gott über den Mann und die Frau dar. Sondern wir tun das, indem wir lindern, was diese Wirklichkeiten verdorben macht. Was die Regierung des Mannes über der Frau betrifft, tun die Apostel dies, indem sie Ehemänner ermahnen, ihre Frauen zu lieben, zu ehren, zu pflegen und dafür liebevoll zu sorgen, und indem sie ihnen gegenüber nicht erbittert sind.

Zweitens erwähnen wir als Antwort auf dieses Argument, dass die Schrift die Frauen niemals aufgrund der Auswirkungen des Sündenfalls ruft, den Männern zu Hause und in der Kirche untertan zu sein. Die Schrift des Neuen Testaments appelliert ständig an die Schöpfungsordnung, an die Anordnung der Dinge vor dem Sündenfall. Diese etablieren das Prinzip der Untertänigkeit der Frau. Tatsache ist, dass die Schöpfungsordnung Gottes, wie in I Mose 1 und 2 bewiesen wird, die feste Basis im Neuen Testament, die der Frau verbietet, die Autorität in der Kirchenämtern, in der Ehe oder zu Hause auszuüben. Dieses Verbot findet man in I Korinther 11:8-9, I Timotheus 2:13 und Epheser 5.

Ein drittes Argument für die Frau in den Kirchenämtern ist der ständige Appell an Galater 3:28. Durch ihre Verwendung dieses Abschnittes, erinnern uns die Befürworter der Frauen im Amt an einem Hund, der nur auf eine Weise bellen kann. Der Text liest: "Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Knecht noch Freier, hier ist nicht Mann noch Weib; denn ihr seid allzumal einer in Christus Jesus." Lass es gesagt werden: dieser Text hat mit der Frage der Frauen im Kirchenamt absolut nichts zu tun. Das ist weder das Thema vom Abschnitt noch vom Kontext. Und ein Appell an diesem Text geht an der Sache völlig vorbei. Das Thema von Galater 3:28 ist das Heil und das Geniessen des Heils durch die Gabe des Glaubens an Jesus Christus. Das Punkt des Apostels ist, dass das Heil und der Glaube nicht auf einen engen Sektor der Menschheit beschränkt sind. Die Kirche Jesu Christi im Neuen Testament ist eine katholische oder universelle Kirche. Das Heil wird nicht nur von Juden als auch von Griechen; nicht nur von Freiern als auch von Sklaven; nicht nur von weissen Menschen, sondern auch von schwarzen, roten, gelben Menschen; nicht nur von Männern (Männlichen), sondern auch von Frauen (Weiblichen), genossen. Was die Gabe des Heils betrifft, ist es dasselbe mit der Heilsnot: es gibt zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied.

Noch ein Argument für die Frauen im Amt, eines der am häufigsten gehörten Argumente, ist dass, wenn man die Frauen in die Ämter nicht ordiniert, man die Begabungen der Frauen hierdurch verschwendet. Wenn die Kirche dem Frauenordinieren nicht zustimmt, ist die Kirche daran schuldig, ihre Mittel zu vergeuden, indem sie die Begabungen der Frauen verschwendet.

Dieses Argument ist lächerlich und läuft aufs gleiche hinaus, dass man einen emotionellen Appell für die Frauen im Amt macht. Die Streitfrage ist nicht, ob die Frauen Begabungen haben, oder ob sie ihre Begabungen verwenden sollten, oder ob die Kirche damit fleissig beschäftigt sein muss, diese Begabungen der Frauen zu verwenden. Es geht aber darum, wo diese Begabungen verwendet werden müssen. Derselbe Heilige Geist, der den Mitgliedern der Kirche Begabungen schenkt, ist auch Autor der Schrift, auch der Schrift, die es den Frauen verbietet, das Amt auszuüben. Sollen wir denn vermuten, dass sich der Heilige Geist widersprechen würde?

 

Was ist denn mit dem Diakonamt?

Obwohl manche zustimmen, dass die Frauen nicht ins Pfarrer- und Ältestenamt ordiniert werden dürfen, sind sie gewillt zuzugeben, dass es in der Kirche Diakonissinen geben darf. Sie argumentieren zuerst, dass eine Diakonissin weder lehren noch regieren müsste. Zweitens appellieren sie als Unterstützung ihrer Behauptung an zwei Abschnitte der Schrift, die ihrer Meinung nach von Frauen im Diakonamt sprechen: Römer 16:1 und I Timotheus 5:9ff.

Die Ansicht, dass die Frauen einfach als Diakonissinen ordiniert werden könnten, weil sie weder lehren noch regieren müssten, ist ein Fehler, denn auch die Diakone lehren und haben Autorität über die Kirchenmitglieder. Indem sie am Amt Christi teilhaben, nehmen sie auch zusammen mit den Pfarrern und den Ältesten an der Autorität Christi teil. Es steht in der Natur der Dinge, dass, wenn man ein Amt ausübt, man in einer Position der Autorität steht. Aus diesem Grund ist sowohl für die Diakone als auch für die Ältesten eine Voraussetzung, das sie "ihrem Haus wohl vorstehen" (I Tim. 3:4, 12). Diese Voraussetzung entsteht aus der Tatsache, dass sie an der Regierung der Kirche auch teilhaben. Tatsache ist, dass die Diakone im Laufe ihrer Arbeit offiziell und für die Kirche Christi etwas lehren müssen. Ihre Arbeit ist nicht einfach Schecks zu schreiben und Rechnungen zu bezahlen.

Der Appell an I Timotheus 5:9ff., um zu beweisen, dass Diakonissinen erlaubt sind, ist umsonst. Erstens beschreibt der Apostel die hier erwähnten Frauen weder als "Diakone" noch als "Diakonissinen," sondern einfach als "Frauen." Zweitens, ist es unmöglich, an diesem Abschnitt als Unterstützung vom Ordinieren der Frauen in das Diakonamt zu appellieren, weil der Apostel verlangt, dass diese Frauen Witwen sind, die mindestens sechzig Jahre alt sind (5:9, 11). Diejenigen, die an diesem Abschnitt appellieren, wollen, dass das Amt allen Frauen geöffnet wird.

Der Appell an Römer 16:1 beweist auch nicht, dass es den Frauen erlaubt ist, das Diakonamt auszüben. Der Abschnitt liest so: "Ich befehle euch unsre Schwester Phöbe, welche ist im Dienste der Gemeinde zu Kenchreä." Das Argument aus diesem Abschnitt basiert auf der Tatsache, dass das Wort, das "im Dienste der" (Diener bzw. Dienerin) übersetzt ist, darf auch durch das Wort "Diakon" oder "Diakonissin" übersetzt werden. Diese Übersetzung erscheint in anderen Bibelversionen.

Es besteht keine Frage, dass "Diakonissin" eine akzeptable Übersetzungsmöglichkeit des Wortes "Dienerin" ("im Dienste der") ist. Die Frage ist jedoch, ob diese eine richtige Übersetzung in diesem bestimmten Abschnitt ist. Sind die Übersetzer richtig, die die Übersetzung "im Dienste der" (Diener bzw. Dienerin) gegeben haben?

Es sollte zur Kenntnis genommen werden, dass dieses Wort "Diener" in vielen verschiedenen Zusammenhängen im Neuen Testament erscheint. Es bezieht sich auf Diener sowohl männlich als auch weiblich im Haushalt, auf Diener zu Königen, auf Diener, die ihrem Herrn gehorchen müssen, auf Diener Gottes, die regierende Positionen im Staat haben. Darüber erscheint dieses Wort in einer Menge Abschnitte, wo es durch "Diener" übersetzt werden muss, und wo es unmöglich wäre, es durch "Diakon" oder "Diakonissin" zu übersetzen, oder wo eine solche Übersetzung keinen Sinn machen würde. Sie können dies selbst mit einer guten Konkordanz prüfen (siehe, z.B. Joh. 12:26; Matt. 23:11). Das Punkt ist, dass man lediglich aufgrund des Begriffes selbst nicht schlussfolgern kann, dass Phöbe Diakonissin in der Kirche war. Und in Anbetracht des ganzen Neuen Testaments hätte sie es nicht sein können. Sie war eine gottesfürchtige Frau, die ihren Mitgläubigen in der Kirche zu Kenchreä diente und vom Apostel hoch gepriesen wurde, aber sie war keine Amtsträgerin.

 

Was der Debatte über die Frauen im Kirchenamt zugrundeliegt

Somit haben wir das letzte Argument in Betracht gezogen, das von den Befürwortern der Frauen in Kirchenamt vorgebracht wird. Gleichzeitig wird mit diesem Argument in den Vordergrund gebracht, was der Debatte über die Frauen im Kirchenamt zugrundeliegt.

Was liegt dieser Sache zugrunde? Die Bibel in deutlichen Worten verbietet es den Frauen, in der Kirche zu lehren oder zu regieren. Man kann einfach keine Unterstützung für weibliche Amtsträger in der Schrift finden. Was machen denn die Befürworter der Frauen im Kirchenamt? Sie leugnen ab, dass die Schrift für unsere Zeit und für unsere Kultur gilt. Zweifellos verbot Paulus in I Korinther 14 und I Timotheus 2, dass die Frauen das Kirchenamt ausüben. Man muss aber die Lehre des Apostels hier in Anbetracht seiner jüdischen Ausbildung und der Urkultur des Neuen Testaments verstehen. Wir müssen verstehen, so sagt man, dass die Schrift von der Zeit und der Kultur bedingt ist. Was der Apostel geschrieben hat, galt für seine Zeiten und seine Kultur aber es gilt nicht mehr in unseren Zeiten und in unserer Kultur. Die zugrundeliegende Frage ist denn das Bekenntnis der Kirche zur Inspiration, zur Unfehlbarkeit und zur Autorität der Heiligen Schrift.

Auch andere sehen dies als zugrundeliegend. In einem guten Artikel in der Zeitschrift, Christianity Today (9. April, 1976) über die Frage der Frauen im Kirchenamt, schreibt George W. Knight III:

Aber ich bin bekümmert, dass manche, die über das Thema (Frauen im Kirchenamt, R.C.) geschrieben haben, scheinen, die Fehlerfreiheit der Heiligen Schrift und die Autorität ihrer Lehre aufzugeben. Sogar einige, die behaupten, evangelische Christen zu sein, sich der Autorität Gottes und seines Wortes zu unterwerfen, scheinen gewillt, an die Abschnitte der Schrift zu appellieren, die ihre Position unterstützen, und andere Abschnitte herabzusetzen, sie entweder als falsch oder kulturell relativ oder nicht normativ zu erklären, auch wenn diese Abschnitte selbst behaupten, normativ und nicht kulturell relativ zu sein.

Genau dies tut Paul K. Jewett in seinem Buch The Ordination of Women (Eerdmans: Grand Rapids, MI, 1980). Jewett ist Professor von der Systemtheologie im Fuller Theologischen Seminar Kaliforniens. In seinem Buch ist Jewett so kühn zu erklären, dass die Lehre von Paulus einfach eine Widerspieglung einer irrtümlichen rabbinischen Ansicht sei. Er ist so kühn zu erklären, dass Paulus I Mose 1 und 2 falsch verstehe. Er ist so kühn zu erklären, dass die Lehre von Paulus einfach durch die Kultur, in der er wohnte, bedingt sei, und diese Lehre müsse nicht mehr gefolgt werden.

Vor kurzem vertrat der Redakteur Andrew Kuyvenhoven in einem Leitartikel in The Banner, was im wesentlichen derselbe Standpunkt ist.

Bei mir gibt es keinen Zweifel, dass Paulus eine begrenzte Rolle für die Frauen im Gottesdienst vorschrieb, als er I Korinther 14:24 und I Timotheus 2:12 schrieb. Jedoch waren die Gründe für diese Einschränkungen örtlich und kulturell und deshalb vorübergehend. Paulus konnte an einem Urteil appellieren, das in seinem Tage häufig war: eine Frau, die in der Gemeinde sprach, sah "übel" oder "eine Schande" aus. Aber wenn ein solcher Appell nicht mehr gemacht werden kann, wird diese spezielle Vorschrift des Apostels auch beseitigt (The Banner, 23. Januar, 1984).

Unsere Antwort auf dieses Argument ist einfach. Wir bestreiten es! Es ist falsch und stellt ein tödliches Zugeständnis der Doktrin der Heiligen Schrift dar. Wenn dieses Argument in der Kirche stehen darf, hat die Kirche alles verloren. Es geht nicht um die Frauen im Kirchenamt. Das ist nur nebensächlich, eine kleine Nebensache. Es geht um die Unfehlbarkeit und die daraus folgende Autorität der Heiligen Schrift. Die Position für die Frauen im Kirchenamt stellt noch einen Angriff (unter so vielen sonstigen Angriffen) auf die Heilige Schrift selbst dar. Letzten Endes wenn die Position stehen darf, dass die Schrift von der Kultur und Zeit bedingt ist, wird es möglich sein, jede Doktrin und jedes Gebot der Schrift beiseite zu legen.

Diese Behauptung, dass die Lehre des Apostels durch die Kultur und Zeiten bedingt sei, in denen er wohnte, steht direkt gegen die eigene Erklärung des Apostels in Widerspruch, dass, was er lehrt, der Wille Gottes ist. Er erklärt dies genau in diesen Abschnitten, wo er es den Frauen verbietet, die Kirchenämter auszuüben. In I Timotheus erklärt der Apostel, dass das Verbot der Frauen im Kirchenamt auf den Willen Gottes basiert ist, der in der Schöpfungsordnung schon ausgedrückt ist. Bereits in Vers 7 des Kapitels hatte er in Bezug auf die Lehre, die er im Begriff war mitzuteilen, ausdrücklich gesagt: "Ich sage die Wahrheit und lüge nicht." In I Korinther 14:34 erklärt der Apostel, dass seine Lehre auf dem Gesetz des Alten Testaments gegründet ist: "Wie in allen Gemeinden der Heiligen lasset die Frauen schweigen in der Gemeinde; denn es soll ihnen nicht zugelassen werden, dass sie reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt." Der Apostel besteht genau auf das Gegenteil, was die Menschen heutzutage behaupten: dass seine Lehre auf dem bestehenden und bleibenden Willen Gottes gegründet war, der im Gesetz offenbart war. Zusätzlich schreibt er, "es [ist] des Herrn Gebot, was ich schreibe" (14:37).

Ich stelle Ihnen die Frage: vermuten Sie einen Augenblick, dass der Herr Jesus es erlauben würde, dass er durch die kulturelle Situation des Tages unter Druck gesetzt wird? Hat er den Vorurteilen und den Unrechten der Kultur seines Tages jemals nachgegeben? Sollten wir wirklich vermuten, dass derjenige, der Ehebrechern verziehen hat, der mit Zöllnern und Sündern gegessen hat, der keine Angst davor hatte, auf die Irrlehre und die Heuchelei der Religionsführer seines Tages hinzuweisen, wirklich Angst davor hatte, gegen die Kultur seines Tages zu stossen? War dieser der Grund, warum er keine weibliche Jünger eingestellt hat? Die Antwort ist doch selbstverständlich!

Man fragt sich! Man fragt sich wirklich über diese kulturelle Frage! Wer sind wirklich die Produkte ihrer Kultur: Jesus? Die Apostel? Oder diejenigen, die heute nach dem Ordinieren der Frauen drängen? Die Frage entsteht, ob es letzten Endes nicht die modernen Berfürworter der Frauen in den Kirchenämtern sind, die der gottlosen antichristlichen Kultur kapituliert haben, aus der diese moderne Frauenrechtsbewegung entstanden hat. Man fragt sich!

Jedenfalls lassen uns klar sein: wenn sich die moderne Ansicht durchsetzt, wird die ganze Doktrin der Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift und der Autorität ihres Autors kaputtgehen. Und zweitens wird die Verständlichkeit oder die Klarheit der Schrift vernichtet, so dass kein normaler Christ die Bibel mehr lesen oder verstehen kann. Er wird den Experten vertrauen müssen, welche die ganzen kulturellen sprachwissenschaftlichen philosophischen und historischen Faktore kennen, welche die Schreiber der Bibel beeinflusst hätten. Wie es in der Römischen Kirche vor der Reformation geschah, wird die Bibel aus den Händen des normalen Volkes genommen werden und noch einmal zu einer Hierarchie von "Experten" anvertraut. Gott behüte uns vor dieser Katastrophe!

 

Unsere Berufung gegen diese Bewegung zu stehen

Die Kirche und der individuelle Christ muss heute gegen die Bewegung stehen, welche die Frauen in die Kirchenämter ordinieren will. Egal was es kostet, egal welche Opfer benötigt wird, egal welche persönliche Verletzung erlitten werden muss, müssen wir stehen! Wir müssen ohne Kompromiss an die biblische Position festhalten. Martin Luther sagte einmal denjenigen, die der Sache in seinem Tage abweichen wollten:

Wenn ich mich mit lauter Stimme zu jedem Teil der Wahrheit Gottes bekenne, und jedes Teil deutlich erkläre, ausser zu genau jenem kleinsten Pünktchen, wo die Welt und der Teufel momentan angreifen, dann bekenne ich Christus gar nicht. Wo der Kampf tobt, dort wird die Treue des Soldaten geprüft, und es ist lediglich Flücht und Schande, wenn er ansonsten an allen Fronten standfest bleibt aber zu diesem Punkt von der Schlacht zurückschreckt.

Die Kirche und der Gläubige müssen fest und ständig stehen. Der Standpunkt muss, den Frauen zu verbieten, dass sie die Ämter von Pfarrer, Kirchenältesten und Diakon ausüben. Darüber hinaus dürfen die Frauen das Katechismusunterrricht nicht lehren. Die Reformierte Position ist, dass das Katechismusunterricht genauso offizielles Lehren in der Kirche wie das Predigen der Bibel am Sonntag ist. Weder noch dürfen die Frauen das Recht haben, in die Meetings der Gemeinde zu stimmen. Das Meeting der Gemeinde ist eine offizielle Versammlung der Kirche. Wenn eine Frau bei einem Meeting der Gemeinde stimmt, übt sie etwas Autorität aus, sie nimmt an der Regierung der Kirche teil. Das ist verboten. Im Fernen Osten gibt es einen Sprichwort, dass die beste Zeit ein Kamel aus dem Zelt abzuhalten, ist, wenn das Kamel seine Schnauze ins Zelt hineinsteckt. Wenn man es dem Kamel erlaubt, die Schnauze hineinzustecken, kommt bald der Körper mit. Die Reformierten Kirchen tun es richtig, wenn sie die Schnauze dieses Kamels aus ihrem Zelt abhalten.

 

Die positive Berufung der Frauen

Der Standpunkt der Kirche, der den Frauen verbietet, Kirchenämter auszüben, muss zusätzlich ein Standpunkt sein, welches den Frauen ihre positive Berufung in der Kirche sorgfältig unterbreitet. Diese positive Berufung wird in I Timotheus 2:15 zusammengefasst: "Sie wird aber selig werden dadurch, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht." Das Zeter und Mordio der modernen Frauenbewegung haben ihre Quelle darin, dass die Frauen die positive Berufung verachten, die Gott ihnen gegeben hat.

Die Schrift ruft die Frauen zur anständigen Aufgabe der Mutterschaft. Diese ist die einzigartige und herrliche Berufung, die Gott den Frauen der Kirche gegeben hat. Indem sie diese Berufung ausüben, finden sie die Erfüllung. Gott gibt den Frauen die Gelegenheit zu lehren und zu regieren — das tun sie in Gottes Namen bei ihren Kindern. Weil er diese Berufung für die Frauen beabsichtigte, hat Gott die Frauen durch vielen körperlichen emotionellen und geistlichen Gaben gesegnet, die er den Männern nicht gegeben hat. Indem die Frauen ihre Berufung ausüben, wird die Kirche Gottes zur Welt gebracht und in die Gemeinde gesammelt. Auf diese Weise ist Christus in die Welt gekommen, "geboren von einem Weibe" (Gal. 4:4) sagt die Schrift. Gott weder brauchte noch verwendete einen Mann.

Wie nötig ist es, dass diese Berufung der Frauen heutzutage betont wird! Wie schlecht ist es, dass Frauen es heutzutage weigern, ihre von Gott gegebene Berufung auszuüben, indem sie Empfängnisverhütung nehmen oder noch schlimmer ihre Kinder durch den kaltblütigen Mord der Abtreibung vernichten! Was für ein schreckliches Urteil Gottes ruht auf sie!

Der Apostel geht so weit, dass er in I Timotheus 2:15 sagt, "sie wird aber selig werden dadurch, dass sie Kinder zur Welt bringt." Ach, sicherlich, werden die Frauen genauso wie die Männer durch das Blut Christi gerettet. Aber sie werden im Wege der Mutterschaft selig. Sie werden nicht im Wege des Predigens, noch im Wege der Regierung, noch im Wege des Verbreitens der Barmherzigkeit Christi in der Kirche selig. Sie werden selig im Wege der Mutterschaft.

Was ist mit den Frauen, die zu alt für die Mutterschaft sind, oder zu welchen Gott das Privileg nicht gegeben hat, Kinder zur Welt zu bringen? Haben diese keinen Platz in der Kirche? Doch! Sicherlich haben sie einen Platz! Lassen Sie wie Tabea aufgrund ihrer guten Werken und Almosen bekannt werden (Apg. 9:36). Lassen sie die Waisen und die Witwen, die Alten und die Kranken in ihrer Trübsal besuchen (Jak. 1:27). Lassen Sie in der Stelle von Eltern in der christlichen Schule stehen. Lassen sie den Armen helfen und an alles mögliche mitbeteiligt werden, wo sie der Kirche helfen können. Aber lassen sie nicht Pfarrer, noch Ältesten, noch Diakonissinen sein.

Diese ist die Lehre vom Wort Gottes. Was sagen Sie? Sagen Sie mit mir, "So wählt euch heute, wem ihr dienen wollt … ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen!" (Josh. 24:15).

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